Der Besuch in Großbritannien

Gemeinsam mit Marius Hermanns and Sven Holland-Moritz (RSC Schiefbahn) haben die österreichischen Radball-Nationalspieler Patrick Schnetzer und Stefan Feurstein (RV Dornbirn) Ende April einen mehrtägigen Besuch in das Vereinigte Königreich absolviert.

In einem vom BDR gesponsorten Bus ging es über mehrere Etappen zunächst nach Bath im Südwesten Englands, wo die vier Sportler auf Felix Young trafen, den lokalen Vorreiter in Sachen Radball. Er ist es, der größtenteils die Finanzierung von Hallen und Trainings-Equipment übernimmt und den Sport im Land voranzubringen versucht.

Und das ist gar nicht so einfach: Momentan haben die Sportler in Bath keine feste Halle. Das führt dazu, dass Felix improvisierte Tore und Banden aus Plastik besorgt hat, die jeweils nach dem Training auseinandergebaut werden können und die er, wie das gesamte Equipment des Britischen Radball-Teams, in seiner privaten Garage unterstellt und jeweils zu den Trainingssessions transportieren muss.

Unter Anleitung von Schnetzer, Feurstein, Hermanns und Holland-Moritz trainierten junge Sportler mehrere Tage lang das Radballspielen. Dabei freute sich die österreichisch-deutsche Delegation besonders darüber, dass sie die Fortschritte ihrer Schützlinge so deutlich sehen konnte: Von der Durchführung der ersten inoffiziellen Britischen Radballmeisterschaft bis zum ersten Schuss eines britischen Radballers über das Tor hinweg (zu Beginn der Trainingsmaßnahme hatten die Sportler den Ball nur 30 oder 40 Zentimeter hoch spielen können). An Tag 3 ihres Aufenthalts reiste die Gruppe nach Southampton. Hier trafen die Sportler auf Andy von Monty’s Bike Hub, einer sozialen Organisation, die benachteiligte Kinder in Southampton unterstützt. Das gemeinsame Training sorgte für viel Begeisterung auf beiden Seiten. Später absolvierten die Sportler noch einen Auftritt im Stadtzentrum, wo sich wiederum eine Menge Interessierter dem Training anschlossen. Desweiteren stand im Laufe des Insel-Aufenthalts ein Video-Dreh mit dem Team des Global Cycling Networks an, aus dem ein Youtube-Video entstand, das innerhalb von wenigen Wochen über 70.000 Mal geklickt wurde

Abschließend lässt sich aus Sicht der Delegation sagen, dass das Projekt im Vereinigten Königreich sehr nachhaltig ist und damit ein Gewinn für den gesamten Radball-Sport. Allerdings scheint der Britische Radfahr-Verband eher ein Hindernis darzustellen als eine Unterstützung – denn laut Felix’ Informationen wollen sie nur Sportler zu Großveranstaltungen schicken, die dort auch tatsächlich Medaillenchancen haben. Diese Haltung finden die Sportler aus Österreich und Deutschland bedauerlich, denn natürlich wäre Wettkampf-Erfahrung wichtig, gerade in Hinblick auf das britische Heimevent Glasgow 2023.

Zum Abschluss ihrer Reise ließen die Sportler die vier mitgebrachten Räder in England, um weiteren Kindern die Teilnahme an Trainings zu ermöglichen. Außerdem plant Felix, im August mit einigen seiner Sportler am Internationalen Hallenradsport Camp in Frankfurt teilzunehmen. Möglicherweise ist das auch die Chance, dem Team weitere Räder oder Materialien zu überbringen.

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