Wir haben June, der Trainerin aus Macau, ein paar Fragen gestellt zur aktuellen Lage und Ziele für die Zukunft.
Hier sind die Antworten.
Vielen Dank, June für dein Feedback!
Wie ist eure Lage zurzeit in Macau ?
Die gute Nachricht ist, dass keiner unserer Sportler oder deren Familienmitglieder bisher mit dem Virus infiziert war. Das größte Problem, mit dem wir momentan zu kämpfen haben ist, dass uns die Trainings-Optionen wegbrechen. Unsere bisherige Trainingshalle ist für Renovierungen geschlossen, aber selbst nach der Fertigstelllung werden wir dort nicht mehr trainieren dürfen. Es gab zu viele Beschwerden darüber, dass wir durch unser Training den Boden beschädigen. Alles in allem kann man sagen, dass wir dort zukünftig nicht mehr sein dürfen. Und nur wenige andere Betreiber möchten ihre Hallen an uns vermieten. Am Ende haben wir eine neue Halle gefunden, aber wir wissen nicht, wie lange wir dort bleiben dürfen – vermutlich dürfen wir auch dort bald nicht mehr trainieren. Die jetztige Halle ist viel weiter entfernt vom Wohnsitz von den meisten unserer Athleten, sodass sie nun einen mindestens 1,5 Stunden längeren Trainingsweg haben. Im Vergleich zu den europäischen Ländern haben Schüler in Macau eine höhere Belastung, was Hausaufgaben und Tests angeht. Ich bemerke, wie sehr es die Sportler erschöpft, Training und Schule unter einen Hut zu bekommen und ich leide mit ihnen mit.
Wie lange war eure Pause und wie lange trainiert ihr nun schon? Wie schwer war es für die Sportler in das reguläre Training zu kommen?
Unsere Pause begann Anfang des Jahres und dauerte fünf Monate. Unsere Athleten waren in dieser Zeit alle gezwungen, zu Hause zu bleiben. Sie haben sich dabei vor allem auf mentales Training konzentriert und mit Hilfe von Kraftübungen ihre Stärke bewahrt. Vor allem das mentale Training hat sich ausgezahlt: Sobald wir wieder auf den Rädern saßen, war keiner der Athleten zögerlich, alle sprühten vor Ehrgeiz.
Wie viele Turniere habt ihr seitdem schon ausgeführt und welche Maßnahmen habt ihr durchgeführt?
Wir haben einige Hygienemaßnahmen umgesetzt, um unsere Athleten zu schützen. Sie waren aufgefordert, zu allen notwendigen Zeitpunkten eine Maske aufzusetzen (natürlich nicht während des Trainings selbst), wir überprüfen vor dem Training ihre Körpertemperatur und fordern die Athleten auf ansonsten so oft wie möglich daheim zu bleiben. Sobald die Pandemie unter Kontrolle war, durften wir wieder Wettkämpfe durchführen. Wir hatten bisher fünf Wettkämpfe und alle waren ein Erfolg. Natürlich haben wir uns dabei an alle Maßgaben der Regierung gehalten: So mussten die Zuschauer ihre Hände mit alkoholischem Desinfektionsmittel säubern, ihre Körpertemperatur messen lassen, Maskentragen und Mindestabstände von etwa einem Meter voneinander halten. Zum Glück haben sich alle Zuschauer respektvoll verhalten und die Vorgaben gut umgesetzt.
Was sind eure persönlichen Ziele für 2021?
Unser einziges Ziel ist es mit dem Ende der Pandemie wieder an Wettkämpfen in anderen Städten teilzunehmen. Ich persönlich hoffe, dass das Team von Macau in den kommenden Jahren mehr Athleten für die World Cups stellen kann. Nicht nur im 1er der Männer und Frauen, sondern auch in den 2er-Wettbewerben und im 4er-Mannschaft.
Persönliche Ziele der Sportler Coco Ho und Thomas Chan für 2021:
Coco Ho: Ich hoffe, im kommenden Wettkampfjahr noch mehr und noch bessere Drehungen zu fahren. Das würde mir dabei helfen, gute Punktzahlen auszufahren.
Thomas Chan: Ich hoffe, ich kann mich weiter steigern: Ich möchte mehr Zeit zum Training haben und wünsche mir, verletzungsfrei durchzukommen. Außerdem möchte ich noch disziplinierter trainieren und in der Schule arbeiten.