Wormser Cup gegen den Strom

Der Wormser Kunstradsport Cup ist einer der wenigen Kunstradsport Wettbewerbe, die in diesem Herbst stattfanden. Unser Redaktionsteam bat den 2.ICWW Vorsitzenden und 1.Vorsitzenden des VfH Worms, Stefan Born, um einen Erfahrungsbericht:

Während des Shutdown im Frühjahr hatten dir die Doppelveranstaltung Wormser Cup / Turnier der Jugend auf den 10.+11. Oktober 2020 verlegt, eine Woche vor der Elite DM; so waren wir früher schon im Rahmenterminplan der UCI und des BDR zu finden. Im Sommer hat sich dann der Vorstand des VfH Worms entschlossen, im Herbst „nur“ den Wormser Cup anzupacken. Wir wollten in dieser ungewohnten Konstellation unserem Mitarbeiterteam nicht gleich zwei Wettbewerbe an einem Wochenende zumuten.

Unser Veranstaltungskonzept ist voll aufgegangen. Die wichtigste Nachricht in diesem Zusammenhang lautet, dass keiner der Teilnehmer des Wormser Cup sich bei diesem Wettbewerb mit Covid19 infiziert hat. Wir konnten unsere Kontaktliste unbenutzt ad acta legen. Im Vorfeld mussten sämtliche Teilnehmer ihre Kontaktdaten mittels einer Excelliste einreichen. Die Trainer je Verein bestätigten obendrein schriftlich, dass ihnen die ausgefüllten DOSB Fragebögen ihrer Sportler und Betreuer vorliegen und sie symptomfrei zum Wettkampf erschienen sind. Bei der Ankunft erfolgte am zentralen VfH Büro die Ausgabe von Armbändchen für die zuvor registrierten Teilnehmer. Dabei wurde farblich unterschieden nach Kommissären/Mitarbeiter sowie Sportler/Betreuer. Ohne Armbändchen kein Zutritt zur Halle. Darauf achtete die VfH Einlasskontrolle an zwei Eingängen. Zum Zeitpunkt des Wormser Cup waren laut gültiger Corona Landesverordnung in Rheinland-Pfalz bis zu 250 Teilnehmer bei einer Veranstaltung in Hallen zulässig. Wir entschieden uns freiwillig mit maximal 150 Personen zu arbeiten. Es ging uns um ausreichend Abstände und den Praxistest, dass man mit wenigen Teilnehmern einen Wettbewerb bewältigen kann. Wir hätten diese Zahl weiter reduzieren können, wenn wir nach dem ersten Veranstaltungsblock die Teilnehmer von Block 1 aus der Halle gebeten hätten. Diese Variante hatten wir mit den verschiedenfarbigen Armbändchen im Kalkül. Letzten Endes durften die Teilnehmer aus beiden Veranstaltungsblöcken dem kompletten Wormser Cup beiwohnen. Aufgrund zeitversetzter An- und Abreisen hatten wir mit Hilfe unserer Kontaktliste immer im Blick, dass die 150er Grenze zu keinem Zeitpunkt überschritten wurde.

Mein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern, die ausnahmslos mitgezogen haben. Es gab nicht einen Maskenmuffel. „Es war ungewohnt sich die ganze Zeit mit Maske in der Halle zu bewegen, aber wir waren froh, einmal wieder einen Wettkampf fahren zu dürfen,“ brachte es eine VfH Sportlerin treffend auf den Punkt. Ungewohnt war auch der „Arbeitsplatz“ für die Kampfgerichte beim Wormser Cup. Die Chief Kommissäre saßen mit gebührendem Abstand zu den Kampfgerichten. Schreiber und Ansager waren mittels Plexiglasscheiben getrennt und konnten so frei von Masken werten. Im Radlager wurden separate „Boxen“ eingerichtet, um die Räder nach Vereinen getrennt abzustellen. Zuschauer waren nicht in der Halle, um die maximale Personenzahl einzuhalten. Stattdessen haben wir einen Live Stream von allen drei Fahrflächen angeboten, der hier und da etwas ruckelte. Das übliche Programmheft Wormser Cup lag diesmal nicht in Papierform, sondern als digitales Dokument vor. Die Siegerehrung erfolgte ohne persönliche Gratulationen. Auf dem Siegerpodest waren die Pokale vorab platziert. Die Plätz drei bis eins wurden nacheinander aufgerufen, übernahmen ihren jeweiligen Pokal, hatten Gelegenheit für ein Erinnerungsfoto auf dem Treppchen und postierten sich danach neben dem jeweiligen Treppchen, um auch hier den erforderlichen Abstand zu wahren. Alle Teilnehmer erhielten nach dem Wettbewerb ihre Wertungsbogen sowie digitale Urkunden per E-Mail.

Für das Wochenende 17.+18. April 2021 laufen unsere Vorbereitungen für Wormser Kunstradsport plus Turnier der Jugend. Wir gehen davon aus, dass auch dann ein Corona gemäßes Konzept gefragt ist. Im Bereich der Digitalisierung der Wettbewerbe wollen wir uns bis dahin optimieren. Wir haben mit dem Wormser Cup 2020 bewiesen, dass unter Corona Bedingungen Kunstradsport Wettbewerbe in der Halle möglich sind. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt der Veranstaltung mehr als 150 Teilnehmer in der Halle. Mit einer Trennung der Teilnehmer nach Veranstaltungsblöcken hätte das Konzept auch mit weniger als 100 Teilnehmer funktioniert. Damit sind m.E. die Weichen für 2021 gestellt, auch in kleineren Hallen als dem Wormser BIZ.

Stefan Born

Das Veranstaltungskonzept des Wormser Kunstradsport Cup 2020 in Bildern

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