Peruanischer Sportler zur Ausbildung bei Fahrrad Walther

Im Frühjahr 2022 führten Gracia Sotomayor und Angelika Wirth in der peruanischen Hauptstadt Lima eine rund einwöchige Maßnahme durch, um Kunstradsport zu bewerben und lehren. Jorge “Koko” Nazario war einer ihrer ersten “Schüler”. Ein Jahr später kam Koko mit Unterstützung von ICWW nach Europa und absolvierte ein intensives Programm: Er wollte sich mit der Herstellung von Kunsträdern vertraut machen, unter europäischen Bedingungen trainieren und schließlich bei der WM in Glasgow als erster peruanischer Kunstradsportler im 1er der Herren an den Start gehen.

Die erste Station nach der Ankunft in Deutschland führte Koko nach Gau-Algesheim. Er lernte den ICWW-Mechaniker Hermann Schön kennen und durfte spontan für zwei Tage in der Radsporthalle des RSV Gau-Algesheim trainieren. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Koko Kunstradsport nur auf der Straße praktiziert. In Gau-Algesheim trainierte er zum ersten Mal in einer Halle auf einem ebenen Boden.

Nach dem Auftaktwochenende ging es für das peruanische WM Team – Koko und Gracia – weiter nach Offenburg. Die Idee dahinter ist, zu versuchen, Fahrräder in Lateinamerika zu produzieren. Helmut Walther nahm sich drei Tage Zeit. Gracia dolmetschte bis ihr der Kopf rauchte. Die Erfahrung war trotz der Sprachbarriere wirklich bereichernd.

Koko´s Feedback spricht Bände: „Es waren drei unglaubliche Tage, in denen sich Helmut Walter die Zeit genommen hat, mir die Herstellung jedes einzelnen Teils des Kunstrad im Detail zu erklären und mir darüber hinaus die hohen Qualitätsstandards zu vermitteln. Es gab auch Gelegenheit, mit ihm über meine Erfahrungen bei der Herstellung von Fahrradteilen in Südamerika zu sprechen und über die Möglichkeit zu sprechen, diese mit lokalen Materialien für Artistic Cycling herzustellen.“ Die Kluft zwischen der Produktion von Fahrrädern in Südamerika und Deutschland ist immer noch sehr groß; in erster Linie mangelt es in Südamerika an den geeigneten Materialien oder aber diese sind unerschwinglich. Aber der erste Schritt ist getan, jetzt gibt es Wissen, um große Ziele anzustreben.

Was Koko am meisten gefiel, war Helmut Walthers außergewöhnliche Hilfsbereitschaft: „Ich bin sehr dankbar, dass er mir die Türen seiner Werkstatt geöffnet und die Informationen aus so vielen Jahren Erfahrung weitergegeben hat. Exzellenz, Qualität, Technik und Leidenschaft!“ Mit diesen Worten hat Koko die Zeit in Offenburg auf den Punkt gebracht.

ICWW sagt herzlichen Dank an Helmut Walther für diese außergewöhnliche Unterstützung.

Von Offenburg fuhr das peruanische Team nach Schopfheim und bereitete sich unter der Leitung der ICWW Patin Angelika Wirth auf die WM in Glasgow vor. Dies ist ein weiteres Kapitel der „Latin America“ Kunstradsport Erfolgsgeschichte …

Stefan Born und Gracia Sotomayor

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