……..wow, war das eine WM, eine spezielle WM!
Achtung dies ist kein WM-Bericht im herkömmlichen Sinn. Das Berichten über Fahrer, Resultate und Einschätzen der Veranstaltung überlasse ich anderen Ich versuche die WM aus Sicht eines Kunstrad-Kommissärs zu schildern, der ein letztes Mal die grosse Bühne des Kunstradsportes betreten durfte. Oder ist es besser, wenn ich schreibe, die grosse Fahrfläche von 11 mal 14 Meter mit seinen 4 und 8 Meter Kreisen und einem Mittelpunkt von 50 cm……… Korrekterweise betreten ja die Sportlerinnen und Sportler die Fahrfläche und der Chief Kommissär stolpert nur im äussersten Notfall auf die Fläche, wenn es etwas Ausserordentliches zu klären gibt.
Sei’s wie es ist, Die Fahrfläche habe ich nicht betreten müssen. Alle haben gewusst in welche Richtung sie fahren mussten, die Drehungen waren am richtigen Ort, ok nicht immer Regelkonform, aber auf der besagten Fläche, die die Hallenradsport-Welt bedeutet.
Angefangen hat ja das Abenteuer «WM Glasgow» für mich mit dem Aufgebot der UCI, über das ich mich natürlich sehr gefreut habe. Somit war klar, dass ich als Vorbereitung auf diesen Einsatz so ziemlich alle Wettkämpfe die möglich waren als Chief bestreiten werde. Das «mich einteilen» war nicht schwierig, weil ich in der Schweiz alle Kommissäre einteile.
Endlich ging es los und wir, meine Frau Esthi und ich, reisten via Edinburgh nach Glasgow. Die paar Tage in Edinburgh brauchten wir um die Stadt ein wenig kennen zu lernen und den Jetlag auszukurieren. Zwischen der Orts Zeit von Basel und England besteht immerhin eine Stunde Zeitverschiebung
Die Zeit ist gekommen und wir reisten von Edinburgh mit dem Zug nach Glasgow. Wie heisst das doch, grosse Schatten werfen ihre Ereignisse voraus (oder so). Wir machten im Zug die Bekanntschaft einer Volontärin, welche an der WM im Einsatz ist. Und wo ????? natürlich in der Emirates Sport Halle. Gross war die Freude, als ich am ersten Tag die Halle betrat und sie mir wieder über den Weg lief.
Die Einteilung der Kommissäre für die Vorrunden und Finals waren gemacht, wir waren bereit und es konnte los gehen. Die Stimmung im Kommissär Team war ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit dem Chief Radball, der Technik und den verantwortlichen der UCI funktionierte perfekt. So verflog die Zeit der drei WM-Tage wie im Fluge.
Wow, war das eine WM, eine spezielle WM! Wir Hallenradsportler waren Teil eines ganzen. Eines ganz grossen. Ich denke wir durften uns dem Rest der Welt würdig zeigen und mussten uns nicht verstecken. Wir wussten mit unseren Darbietungen im Kunstradfahren und Radball zu begeistern (also die Sportlerinnen und Sportler.
Ich habe den Eindruck wir wurden auch wahrgenommen bei den anderen Radsport- Disziplinen. Der Herr UCI, David Lappartient, besuchte uns in der Halle und war begeistert von unserer Sportart.
Es war eine WM, bei der das Familiäre in der Hallenradsport Familie ein wenig auf der Strecke blieb. Keine Eröffnungs Zeremonie, keine Schluss Zeremonie und kein Bankett für Hallenradsportler. Da müssen wir Hallenradsportler halt durch. Ich finde es wichtig, wenn wir uns auch in Zukunft alle vier Jahre auf dieser grossen Plattform zeigen können. Zwischen diesen vier Jahren feiern wir unsere Sportart an den WMs wie gewohnt . Ein nächstes Mal in Bremen 2024.
Wenn ich jetzt mit etwas Abstand meine letzte WM revue passieren lasse, bin ich der Meinung, dass wir als Kommissär Team die richtigen ins Finale gebracht haben und die richtigen Sportler Weltmeister geworden sind. War ja auch einfach, die Entscheide fielen alle auf der besagten Fahrfläche mit 11 mal 14 Meter mit seinen 4 und 8 Meter Kreisen und einem Mittelpunkt von 50 cm.
Die besagte Fläche also, die die Hallenradsport-Welt bedeutet.
Liebe Grüsse aus Basel, Günter Altwegg, UCI-Kommissär (bald) aD